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Charles und Camilla in Berlin

29. März 2023

Der britische König Charles III. und seine Ehefrau Camilla haben ihren dreitägigen Staatsbesuch in Deutschland begonnen. Sie wurden von zahlreichen Anhängern in Berlin willkommen geheißen.

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Charles und Camilla begrüßen eine Delegation am Flughafen
Ankunft am Flughafen Berlin-BrandenburgBild: ODD ANDERSEN/AFP

Berlin begrüßt König Charles III.

Das königliche Paar war auf dem militärischen Teil des Flughafens Berlin-Brandenburg gelandet. Dort wurde es mit 21 Salutschüssen, den Überflügen zweier Eurofighter und einem militärischen Ehrenspalier empfangen.

Vertreterinnen und Vertreter des Bundespräsidialamts und des Auswärtigen Amts begrüßten das Paar und geleiteten es zu einem gepanzerten Bentley der britischen Botschaft. Darin wurde das Paar als Teil einer langen Fahrzeugkolonne in die Berliner Innenstadt gefahren.

Hier empfingen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Ehefrau Elke Büdenbender die beiden mit militärischen Ehren am Brandenburger Tor. Es hatten sich Hunderte Schaulustige versammelt, um das Königspaar aus der Nähe zu sehen.

King Charles III And The Queen Consort Visit Germany - Day One
Am Brandenburger Tor wurde das königliche Paar von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seiner Frau Elke Büdenbender empfangenBild: Getty Images

Der Besuch gilt auch als politisch bedeutsam: Es ist die erste Auslandsreise des neuen Königs noch vor seiner Krönung am 6. Mai. Drei Jahre nach dem Brexit soll die Visite die britische Verbundenheit mit Deutschland und Europa zeigen.

Die Begrüßung mit militärischen Ehren - ein uraltes Ritual mit militärischer Ehrenformation und den beiden Nationalhymnen - fand erstmals am Brandenburger Tor statt und nicht wie üblich am Schloss Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten.

Steinmeier will mehr Tempo beim Kampf gegen Klimawandel

Beim Empfang im Schloss Bellevue mahnte Steinmeier mehr Tempo und Engagement im Kampf gegen den Klimawandel an. Die nächsten Jahre erforderten eine "enorme Kraftanstrengung". "Wir werden deutlich mehr tun müssen als bisher. Und wir müssen dabei noch schneller sein." Die gute Nachricht laute: "Wir haben es selbst in der Hand. Wir kennen und haben die meisten Technologien, die wir auf dem Weg zur Klimaneutralität brauchen." Man könne jetzt die Voraussetzungen schaffen für den Wohlstand von morgen, sagte Steinmeier.

Nach der Begrüßung fand im Schloss Bellevue ein Empfang mit Experten zu Energiewende und Nachhaltigkeit statt. Gekommen waren Experten und Aktivisten, aber auch Politiker wie Außenministerin Annalena Baerbock und Wirtschaftsminister Robert Habeck , beide von den Grünen. Umwelt- und Klimaschutz sowie der ökologische Landbau sind für Charles seit Jahrzehnten Themen von besonderem Interesse. Am Abend stand ein Staatsbankett zu Ehren des Monarchen auf dem Programm mit rund 130 Gästen - die Herren im Frack, die Damen in langen Kleidern. 

Zugesagt hatten nicht nur die früheren Bundespräsidenten Horst Köhler und Joachim Gauck sowie Altkanzlerin Angela Merkel, sondern auch die heutigen Präsidenten von Bundestag, Bundesrat und Bundesverfassungsgericht. Prominente wie Stararchitekt David Chipperfield oder Campino, Frontmann der Band Tote Hosen, standen ebenfalls auf der Gästeliste.

Am Donnerstag begrüßten Berlins amtierende Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey und Bundeskanzler Olaf Scholz das königliche Paar. Der König trug sich im Hotel Adlon in das Goldene Buch der Stadt Berlin ein. Als erster Monarch überhaupt hält Charles eine Rede im Bundestag. Ein weiterer Programmpunkt ist der Besuch eines Biobetriebs in Brandenburg. Am Freitag fahren Charles und Camilla nach Hamburg, wo der Staatsbesuch am Abend enden wird.

Der Sicherheitsaufwand während des Staatsbesuchs ist insgesamt enorm. Rund 900 Beamte bot die Berliner Polizei am Mittwoch auf. Auch im Regierungsviertel standen Gitter für die Termine der Royals im Schloss Bellevue, im Bundeskanzleramt und im Bundestag. Das Königspaar selbst wird geschützt von Spezialeinheiten des deutschen Bundeskriminalamts und Leibwächtern aus Großbritannien. Sprengstoff-Spürhunde sollen Orte und Fahrzeuge abschnüffeln.

uh/fab/kle (dpa, afp)