Schild mit der Aufschrift „Bundesamt für Migration und Flüchtlinge“ an einer Hauswand neben einem Zaun (Quelle: Christoph Hardt/Geisler-Fotopress/picture alliance)
Nachrichten für Lehrkräfte

„Job-Turbo“ – Sprachkurse gegen den Fachkräftemangel

Damit Geflüchtete schneller eine Arbeit aufnehmen können, sollen in den kommenden Wochen erste berufsbegleitende Sprachkurse im Rahmen des sogenannten „Job-Turbos“ erprobt werden – direkt in den Unternehmen.

Leichter Deutsch lernen neben dem Beruf – das soll das neue arbeitsplatzorientierte Sprachkursangebot „Job-Turbo“ des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) möglich machen. Die Kurse richten sich an geflüchtete Menschen, die in den Arbeitsmarkt integriert werden könnten, aber noch nicht über genügend Deutschkenntnisse verfügen.

Nach Angaben des BAMF könnten die Kurse „verstärkt direkt in den Betrieben stattfinden und dadurch idealerweise in den Berufsalltag eingebaut werden“. „Job-Turbo“ greift somit den konkreten Bedarf auf, den es am jeweiligen Arbeitsplatz gibt. Neben den Kursen in den Betrieben ist aber auch eine Online-Teilnahme möglich, um den Unterricht besser mit der beruflichen Tätigkeit vereinbaren zu können, so das BAMF. Neu an dem Angebot sei vor allem ein individuelles Coaching.

Sprachkenntnisse seien „wichtig, aber sie müssen noch nicht perfekt sein“, um eine Arbeit aufzunehmen, sagte Arbeitsminister Hubertus Heil Ende Januar. „Denn Sprache lernt sich nicht nur auf der Schulbank, sondern vor allem im täglichen Umgang mit den Kolleginnen und Kollegen am Arbeitsplatz.“ Hier setzen die berufsbegleitenden Sprachkurse „Job-Turbo“ an: „Sie richten sich flexibel und praxisnah nach den Anforderungen der Betriebe und der Beschäftigten“, so Heil.

Wer an den „Job-Turbo“-Sprachkursen teilnehmen möchte, muss bereits einen Integrationskurs absolviert und dabei mindestens das Niveau A2 erreicht haben. Zudem müssen die Teilnehmenden „entweder eine Arbeitsplatzzusage haben, sich in Vorbereitung auf eine konkrete Beschäftigung oder bereits in Arbeit befinden“, so das BAMF. Für den Kurs sind etwa 100 bis 150 Unterrichtseinheiten (à 45 Minuten) vorgesehen. Was in den Kursen vermittelt werden soll, wird eng mit den jeweiligen Arbeitgebern abgestimmt. Bei der Durchführung der Kurse soll zudem darauf geachtet werden, dass die Teilnehmenden ähnlichen Berufsgruppen angehören. Statt einer Prüfung am Ende des Kurses sind Gespräche unter Einbindung der Arbeitgeber geplant, bei denen die individuelle Entwicklung der Teilnehmenden und berufliche Perspektiven im Vordergrund stehen sollen, so das BAMF.

Erste reguläre „Job-Turbo“-Sprachkursangebote sollen Ende des ersten Quartals 2024 möglich sein. Bis dahin findet eine Erprobungsphase in interessierten Betrieben statt.

 

sts (mit AFP)/io